GABRIELE MÜNTER

Der Gabriele Münter Preis ist nach der Malerin Gabriele Münter (1877 Berlin – 1962 Murnau) benannt. Bekannt wurde Münter für ihre Landschaften, Porträts und Stillleben. Ihre Bildsprache ist geprägt von der Reduktion der Formen sowie abstrakten Kompositionen gepaart mit klaren Farbkontrasten. Als Mitbegründerin der Künstlergemeinschaft Der Blaue Reiter zählt sie zu den tragenden Figuren der Klassischen Moderne und steht damit für die Ermutigung und Bestätigung von Frauen in der Kunstwelt.

Der Nachlass der Malerin wird von der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung verwaltet. Er umfasst neben Kunstwerken und Schriftstücken auch ihr Haus in Murnau. Ihre Kunst befindet sich heute weltweit in großen Sammlungen. In Deutschland sind das Lenbachhaus in München, das Museum Gunzenhauser in Chemnitz und das Schlossmuseum in Murnau mit großen Sammlungsbeständen der Malerin zu nennen.

Gabriele Münter, Jawlensky und Werefkin, 1908/09, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München Gabriele Münter Stiftung 1957, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Der Gabriele Münter Preis ist nach der Malerin Gabriele Münter (1877 Berlin – 1962 Murnau) benannt. Bekannt wurde Münter für ihre Landschaften, Porträts und Stillleben. Ihre Bildsprache ist geprägt von der Reduktion der Formen sowie abstrakten Kompositionen gepaart mit klaren Farbkontrasten. Als Mitbegründerin der Künstlergemeinschaft Der Blaue Reiter zählt sie zu den tragenden Figuren der Klassischen Moderne und steht damit für die Ermutigung und Bestätigung von Frauen in der Kunstwelt.

Der Nachlass der Malerin wird von der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung verwaltet. Er umfasst neben Kunstwerken und Schriftstücken auch ihr Haus in Murnau. Ihre Kunst befindet sich heute weltweit in großen Sammlungen. In Deutschland sind das Lenbachhaus in München, das Museum Gunzenhauser in Chemnitz und das Schlossmuseum in Murnau mit großen Sammlungsbeständen der Malerin zu nennen.

Gabriele Münter, Jawlensky und Werefkin, 1908/09, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München Gabriele Münter Stiftung 1957, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Gabriele Münter, 1952, Fotografie, Fotografin: Sigrid Bühring, © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv

Gabriele Münter zeigte schon in ihrer Schulzeit ein außerordentliches Zeichentalent. Folgerichtig entschloss sie sich, ihre Begabung an der Düsseldorfer Frauenmalschule zu professionalisieren – die staatlichen Kunstakademien waren Frauen noch verschlossen. Nach einer zweijährigen Amerikareise zog sie – durch das elterliche Erbe finanziell unabhängig – 1901 nach München und wurde an der Malschule »Phalanx« Schülerin des russischen Künstlers Wassily Kandinsky. Er schrieb ihr halb belustigt, halb ernst: „Du bist hoffnungslos als Schüler – man kann dir nichts beibringen. (…) Du hast alles von Natur.” 1

1903 kam es zum heimlichen »Verlöbnis«. Der verheiratete Kandinsky konnte allerdings nicht offiziell mit ihr zusammenleben, deshalb gingen die beiden von 1903 bis 1908 auf Reisen. Erst durch die Entdeckung Murnaus und den Kauf des sogenannten „Russenhauses“ fanden sie ein gemeinsames Domizil. Von hier aus initiierten sie kunstgeschichtlich Einmaliges: Die Gründung der Neuen Künstlervereinigung München und des Blauen Reiters.

Auf ihre Umwelt wirkte sie selbstbewusst, doch sie selbst notierte: „Als wir die Vereinigung gründeten, sträubte ich mich aus Bescheidenheit als Mitgründer zu unterschreiben (…) Ich hielt mich für viel zu wenig (…).“ 2 Gerade Macke und Marc verunsicherten die junge Münter durch boshafte Scherze und Ausgrenzung bei wichtigen Projekten, titulierten sie als „Frauenziefer“ 3. Dabei brachte Münter für die Künstlergruppe „Blauer Reiter“ viel voran: Sie arbeitete an der Konzeption mit, an der Zeitschrift „Almanach“ und organisierte zahlreiche Ausstellungen.

Gabriele Münter zeigte schon in ihrer Schulzeit ein außerordentliches Zeichentalent. Folgerichtig entschloss sie sich, ihre Begabung an der Düsseldorfer Frauenmalschule zu professionalisieren – die staatlichen Kunstakademien waren Frauen noch verschlossen. Nach einer zweijährigen Amerikareise zog sie – durch das elterliche Erbe finanziell unabhängig – 1901 nach München und wurde an der Malschule »Phalanx« Schülerin des russischen Künstlers Wassily Kandinsky. Er schrieb ihr halb belustigt, halb ernst: „Du bist hoffnungslos als Schüler – man kann dir nichts beibringen. (…) Du hast alles von Natur.” 1

1903 kam es zum heimlichen »Verlöbnis«. Der verheiratete Kandinsky konnte allerdings nicht offiziell mit ihr zusammenleben, deshalb gingen die beiden von 1903 bis 1908 auf Reisen. Erst durch die Entdeckung Murnaus und den Kauf des sogenannten „Russenhauses“ fanden sie ein gemeinsames Domizil. Von hier aus initiierten sie kunstgeschichtlich Einmaliges: Die Gründung der Neuen Künstlervereinigung München und des Blauen Reiters.

Auf ihre Umwelt wirkte sie selbstbewusst, doch sie selbst notierte: „Als wir die Vereinigung gründeten, sträubte ich mich aus Bescheidenheit als Mitgründer zu unterschreiben (…) Ich hielt mich für viel zu wenig (…).“ 2 Gerade Macke und Marc verunsicherten die junge Münter durch boshafte Scherze und Ausgrenzung bei wichtigen Projekten, titulierten sie als „Frauenziefer“ 3. Dabei brachte Münter für die Künstlergruppe „Blauer Reiter“ viel voran: Sie arbeitete an der Konzeption mit, an der Zeitschrift „Almanach“ und organisierte zahlreiche Ausstellungen.

Gabriele Münter, 1952, Fotografie, Fotografin: Sigrid Bühring, © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv

Der Erste Weltkrieg trennte die Freunde: August Macke und Franz Marc zogen als Soldaten in den Krieg und Kandinsky musste aus Deutschland fliehen. Münter wartete in Schweden vergeblich auf ihn. Erst 1920 erfuhr sie über Dritte, dass Kandinsky in Moskau lebte und zum zweiten Mal verheiratet war.

Nach dem Krieg kehrte Münter über Berlin nach Deutschland zurück und ließ sich in ihrem Murnauer Haus nieder. Doch hier verschärfte sich ihre Isolation und künstlerische Stagnation. Mitte bis Ende der 20er Jahre lebte sie wiederum in Berlin. Zurück in Murnau inspirierte die Landschaft um den Staffelsee sie zu den für ihr Werk so charakteristischen, farbintensiven Arbeiten.

Die nationalsozialistische Zeit und die Kriegsjahre verbrachte Münter – nun mit einem neuen Lebensgefährten, Johannes Eichner – zurückgezogen in Murnau. Nach dem Krieg erschien Münter nicht in den Listen der mit Berufsverbot belegten Künstler_innen, obwohl man versuchte, ihr den „Bonus des nationalsozialistischen Ausstellungsverbots“ zu verleihen.4

Erst durch ihre unvergleichliche Schenkung – eine einzigartige Sammlung zum Blauen Reiter an das Münchner Lenbachhaus 1957 – und durch die Gründung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung 1966, zu der das Murnauer Haus gehört, rückte sie wieder in den Blick einer größeren Öffentlichkeit. Gabriele Münter gehört heute zu den wichtigen Künstler:innen der Klassischen Moderne, ihre Gemälde sind weltweit in großen Sammlungen vertreten.

Gabriele Münter, Blick aufs Gebirge, 1934, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Der Erste Weltkrieg trennte die Freunde: August Macke und Franz Marc zogen als Soldaten in den Krieg und Kandinsky musste aus Deutschland fliehen. Münter wartete in Schweden vergeblich auf ihn. Erst 1920 erfuhr sie über Dritte, dass Kandinsky in Moskau lebte und zum zweiten Mal verheiratet war.

Nach dem Krieg kehrte Münter über Berlin nach Deutschland zurück und ließ sich in ihrem Murnauer Haus nieder. Doch hier verschärfte sich ihre Isolation und künstlerische Stagnation. Mitte bis Ende der 20er Jahre lebte sie wiederum in Berlin. Zurück in Murnau inspirierte die Landschaft um den Staffelsee sie zu den für ihr Werk so charakteristischen, farbintensiven Arbeiten.

Die nationalsozialistische Zeit und die Kriegsjahre verbrachte Münter – nun mit einem neuen Lebensgefährten, Johannes Eichner – zurückgezogen in Murnau. Nach dem Krieg erschien Münter nicht in den Listen der mit Berufsverbot belegten Künstler_innen, obwohl man versuchte, ihr den „Bonus des nationalsozialistischen Ausstellungsverbots“ zu verleihen.4

Erst durch ihre unvergleichliche Schenkung – eine einzigartige Sammlung zum Blauen Reiter an das Münchner Lenbachhaus 1957 – und durch die Gründung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung 1966, zu der das Murnauer Haus gehört, rückte sie wieder in den Blick einer größeren Öffentlichkeit. Gabriele Münter gehört heute zu den wichtigen Künstler:innen der Klassischen Moderne, ihre Gemälde sind weltweit in großen Sammlungen vertreten.

Gabriele Münter, Blick aufs Gebirge, 1934, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Verweise:

1 Erinnerung Münters, in: Johannes Eichler. Kandinsky und Gabriele Münter. Von Ursprüngen moderner Kunst, München, 1957, S. 38.

2 Gabriele Münter. Zitiert in: Birgit Schulte. Künstlerin im Schatten? Gabriele Münter (1877–1962). In: Reihe „Frauenvorträge an der FernUniversität“, Heft 37, Hagen 2002, S. 7–28.

3 Gisela Kleine. Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. Biografie eines Paares. Frankfurt am Main 1990, S. 400.

4 Susanne Meier-Faust. Gabriele Münter – historisch und aktuell. In: Gabriele Münter. Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis. Ausstellungskatalog, Frauenmuseum Bonn. Bonn 2015, S. 8–20, hier: S. 15.